Mit dem Fund fossiler Überreste eines Urzeitmenschen erlangte das Neandertal weltweite Berühmtheit und gehört zu den zentralen Orten der Humanevolution. Das öffentliche Interesse an der frühen Menschheitsgeschichte ist groß, das zeigen auch die rund 170.000 jährlichen Besucher des Neandertal Museums.

Der Landschafts- und Naturraum Neandertal, Museum und Fundstelle eingeschlossen, wurde wegen seiner ökologischen Einzigartigkeit als eines der ersten Naturschutzgebiete und FFH-Gebiet (nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) in Deutschland ausgewiesen. Inmitten von Ballungsgebieten besitzt das Neandertal als zusammenhängender Landschaftsraum zusätzlich eine große Bedeutung für die Naherholung.

Es bestehen allerdings bis heute gestalterische und infrastrukturelle Defizite sowie wenig ausgeschöpfte Potenziale im Bereich der naturräumlichen Entwicklung. Es fehlen eine ablesbare eigene Identität und die dafür notwendigen Angebote, bei gleichzeitigem Schutz und Entwicklung der wertvollen naturräumlichen Potentiale.

Gemeinsam haben die Verantwortlichen vor Ort als Projektgemeinschaft (bestehend aus dem Kreis Mettmann, den Städten Mettmann und Erkrath sowie der Stiftung Neanderthal Museum) den Masterplan „NaturKulTour Neandertal“ aufgestellt. Unter großer Zustimmung aller beteiligten Akteure und der Politik wurde der Masterplan im September 2010 verabschiedet und stellt nun die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Neandertals dar.

Zielsetzungen

  • kulturtouristische Entwicklung und Profilierung des Neandertals, insbesondere von Museum und Fundstelle
  • Schutz, Pflege und Entwicklung der ökologisch empfindlichen Lebensräume
  • Ermöglichung und weitere Qualifizierung der Naherholungsnutzung
  • Verbesserung der Raum- und Verkehrsstruktur

Leitbild

Der Masterplan soll als Leitbild die zukünftig angestrebte Entwicklung aufzeigen und einen Orientierungsrahmen für die kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung bieten.

integriertes räumliches Gesamtkonzept

Der Masterplan soll als integriertes räumliches Gesamtkonzept fungieren, das den unterschiedlichen Themenstellungen gerecht wird und gleichzeitig Entwicklungsschwerpunkte aufzeigt.

handlungsorientiertes Instrument

Der Masterplan soll als handlungsorientiertes Instrument dienen, indem er Maßnahmen aufzeigt, Aussagen zu ihrer Bedeutung und ihren Wirkungen macht und kurzfristig umsetzbare Impulsprojekte benennt.

Selbstbindungsinstrument

Der Masterplan soll im Sinne eines Selbstbindungsinstrumentes die Grundlage für das zukünftige Handeln der Politik, der Administrationen sowie privater und öffentlicher Akteure bilden.